Atelierwoche 2022

Atelierwoche 2022

Im Zuge der Atelierwoche, welche vom 25. April bis zum 29. April 2022 stattfand, hat es die 6db unter Begleitung von Mag. Eustacchio und Mag. Baumung in das „neue Graz“- dem Reininghaus verschlagen. Die Woche stand ganz unter dem Motto „Architekturzeichnen und Drucktechnik“. Genauer gesagt haben wir uns mit der Zentral- sowie auch der Übereckperspektive, Proportionalität, Verhältnis und auch mit dem Verfahren des Kupferstiches/Tiefdruck befasst.

Montagmorgen haben uns zahlreiche Übungsblätter und Vorträge einen Vorgeschmack gegeben, auf das, was uns noch erwartete: die Suche nach einem passenden Motiv, die Disziplin-erfordernde Herausforderung der lebensgetreuen Darstellung unserer Motive und auch die Bearbeitung einer zähen Kupferplatte.

Dienstag haben wir uns trotz verunsichernden Aprilwetters schlussendlich dazu entschieden in dem Bezirk Reininghaus die Runde zu machen und anschließend unter der Betreuung unserer Professoren die erste Skizze vom gewünschten Gebäude, welches sich in der unmittelbaren Umgebung befinden sollte, anzufertigen. Hierbei war es klar von Vorteil, dass wir das Gelernte des gestrigen Tages sowie auch jene Übung des Dienstagvormittags einen Gang/Flur des Schulgebäudes zu skizzieren, anwenden konnten.

Die Tour ließen wir uns auch nicht am Mittwoch vermasseln: wie ausgemacht, trafen wir uns alle in der Früh bei der BIM-Endstation. Daraufhin begaben wir uns auf die Suche nach attraktiven, darstellungswürdigen Anlagen. An Vielfalt fehlte es hier keinesfalls, zumal unsere einzelnen Zeichenstile noch immer hervorstachen. Nach einiger Zeit wurden wir auf ein warmes Getränk im ÖAMTC eingeladen. Die restliche Zeit verbrachten wir mit der Anfertigung der dritten und somit letzten Skizze. Besonders an diesem Tag machte uns die Kälte ziemlich zu schaffen. Obwohl für Mittwoch besseres Wetter angesagt war, entkamen wir nur knapp einem Regenschauer der uns nicht nur durchnässt, sondern auch Stunden an Arbeit zerstört hätte, dennoch kamen wir am Donnerstag alle mit einer Ansammlung an Skizzen zurück in die Schule.

Am nächsten Morgen lag der Schwerpunkt vollkommen bei der Bearbeitung unseres Mediums: der Kupferplatte- so wäre es zumindest vorgesehen gewesen, jedoch darf man nicht außer Acht lassen, dass wir uns noch schweren Herzens für ein Skizze entscheiden mussten- schlimmer noch: für einen Ausschnitt des Bildes. Dies lag den verschiedenen Formaten der Kupferplatten zugrunde. Als Vermittler für diese Entscheidung dienten selbstkreierte Schablonen. Nun korrigierten und verfeinerten wir unsere Skizzen mithilfe von Fotos, die wir von unserer Sitzposition am Mittwoch aus gemacht hatten. Dieser Schritt nahm bei den meisten fast den ganzen Donnerstag in Anspruch.

Endspurt: freitags konnten wir uns nun voll und ganz der Platte und ihrer Vorbereitung fürs Säurebad widmen. Zuerst stellten wir sicher, dass alle scharfen Kanten entfernt wurden, weil diese sonst durchdrucken würden. Dann entfetteten wir die Platten mit einer übelriechenden Mischung. Vorsichtig das Kupfer nicht erneut zu beschmutzen, erhitzten wir die Platten und beschichteten sie mit einem besonderen Wachs, um der Säure entgegenzuwirken. Danach nahmen wir sie nach draußen- wir wollten keinen Feueralarm auslösen, um das Wachs, indem wir es mit einer dicken Schicht Ruß bedeckten zu verstärken und besser sichtbar zu machen. Nachdem die Platten endlich abgekühlt waren, konnten wir unser Motiv darauf übertragen. Unsere ausgearbeiteten Skizzen wurden spiegelverkehrt gedruckt und anschließend auf der Rückseite mit einer hellen Kreide eingerieben, damit wir nun die aussagekräftigsten Linien übertragen und wegritzen konnten. Dabei galt nur mit feinen Linien und Schraffierungen zu arbeiten, weil die Säure sonst zu viel von der Platte weggeätzt hätte. Am Ende des Freitags beschichteten diejenigen, welche ihre Motive bereits vollständig auf die Platten übertragen hatten, die Rückseite des Kupfers mit der Lackversion des Wachses, um sicherzugehen, dass diese keine Schäden davontragen würde.

Fazit: auch wenn uns das Wetter mehr oder weniger einen Strich durch die Rechnung zog, blieben wir entschlossen unser Projekt durchzuziehen, auch wenn das bedeutete, einige weitere reguläre Schulstunden „aufzuopfern“. Unserer Auffassung nach wurde sogar die Klassengemeinschaft in puncto Zusammengehörigkeit um Einiges gestärkt.

C. B. und R. H.

Date

20 May 2022

Tags

Exkursionen